{"id":1919,"date":"2017-03-23T15:45:01","date_gmt":"2017-03-23T13:45:01","guid":{"rendered":"http:\/\/www.ynharari.com\/?p=1919\/"},"modified":"2019-12-04T14:43:11","modified_gmt":"2019-12-04T12:43:11","slug":"mehr-witz-ist-durchaus-moeglich","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.ynharari.com\/de\/mehr-witz-ist-durchaus-moeglich\/","title":{"rendered":"Mehr Witz ist durchaus m\u00f6glich"},"content":{"rendered":"

Bestseller-Autor, Zukunftsforscher und Historiker Yuval Noah Harari sagt ewiges Leben voraus. Im Interview spricht er vom neuen Super-Sapiens und erkl\u00e4rt, wie Algorithmen die Gesellschaft grundlegend ver\u00e4ndern werden.<\/strong><\/p>\n

Der Historiker Yuval Noah Harari wird als Sensation gefeiert. Sein erstes Buch, \u00abEine kurze Geschichte der Menschheit\u00bb, wurde in vierzig Sprachen \u00fcbersetzt und war mit zwei Millionen verkauften Exemplaren weltweit ein Bestseller. Auch mit seinem neuesten Werk ist Harari ein grosser Wurf gelungen. \u00abHomo Deus. Eine Geschichte von Morgen\u00bb ist, kaum erschienen, bereits in den wichtigsten Medien\u00a0besprochen und gelobt worden. In diesen Tagen stellt Harari auf einer Lesereise seine Thesen vor, unter anderem an der Leipziger Buchmesse und am Schweizer Fernsehen.<\/p>\n

Der israelische Geschichtsprofessor richtet seinen Blick nach vorn und beschreibt eine Welt, in der Computer, Roboter und k\u00fcnstliche Intelligenz den Homo sapiens verdr\u00e4ngt haben werden. In naher Zukunft k\u00f6nnten Algorithmen dermassen potent sein, dass man Menschen so programmieren kann, wie man heute Computer programmiert. Daraus erg\u00e4be sich die M\u00f6glichkeit, einen Supermenschen zu schaffen: Homo Deus.<\/p>\n

Letztlich, meint Harari, werde der Mensch \u00fcberfl\u00fcssig. Einerseits. Anderseits sieht er sein bewusst provokativ geschriebenes Buch als Anstoss, um \u00abfantasievoller als bisher \u00fcber unsere Zukunft nachzudenken\u00bb. Um nicht schockiert in einer Welt aufzuwachen, in der der Sapiens die Kontrolle verloren hat und\u00a0nicht mehr relevant ist.<\/p>\n

Der Humanismus ist laut Harari mit einer existenziellen Herausforderung konfrontiert, weil die Idee des \u00abfreien Willens\u00bb bedroht sei.<\/p>\n

Er spricht von einer \u00abDatenreligion\u00bb: Wer vom Datenfluss abgekoppelt ist, laufe Gefahr, den Sinn des Lebens zu verlieren. Oder frei nach Ren\u00e9 Decartes: \u00abIch bin auf Facebook, also bin ich.\u00bb Der Dataismus k\u00f6nnte in den n\u00e4chsten Jahrzehnten den Menschen an den Rand dr\u00e4ngen, \u00abindem er von einer homozentrischen zu einer datazentrischen Weltsicht wechselt\u00bb. Dann wird es nicht mehr heissen: \u00abH\u00f6re auf\u00a0deine Gef\u00fchle\u00bb, sondern: \u00abH\u00f6re auf die Algorithmen. Sie wissen, wie du dich f\u00fchlst.\u00bb<\/p>\n

In seinem Buch \u00abEine kurze Geschichte der Menschheit\u00bb zeigt Harari, wie der Homo sapiens die Erde erobern konnte. Nur der Sapiens konnte ein intersubjektives Sinngeflecht erzeugen, \u00abein Geflecht aus Gesetzen, Kr\u00e4ften, Wesenheiten und Orten, die nur in ihrer gemeinsamen Fantasie existieren.\u00bb Jetzt blickt Harari in die Zukunft. Er sei zwar weder Ingenieur noch Chemiker, noch Biologe, sagt er im Gespr\u00e4ch mit der Weltwoche. Doch die Wissenschaft sei nicht sein Thema, sondern die sozialen, \u00f6konomischen und philosophischen Implikationen im sich anbahnenden Zeitalter des Homo Deus.<\/p>\n

Harari, 1976 in Haifa geboren, promovierte an der Oxford-Universit\u00e4t und ist jetzt
\nProfessor f\u00fcr Weltgeschichte an der Hebr\u00e4ischen Universit\u00e4t in Jerusalem. Wir trafen den vierzigj\u00e4hrigen Forscher in dessen Haus in Karmei Yosef, einem 2000-Seelen-Dorf zwischen Tel Aviv und Jerusalem, umgeben von Weinbergen und Olivenhainen.<\/p>\n


\nHerr Harari, auf der Fahrt zu Ihnen stellte ich pl\u00f6tzlich fest, dass ich meinen F\u00fchrerschein vergessen habe, und ich fragte mich: \u00abK\u00f6nnen wir uns k\u00fcnftig Mikrochips einpflanzen lassen, um Ged\u00e4chtnisschw\u00e4chen zu \u00fcberwinden?\u00bb<\/strong><\/p>\n

Daran arbeitet man bereits.<\/p>\n

Im Ernst?<\/strong><\/p>\n

Es wird eine direkte Schnittstelle zwischen\u00a0dem Gehirn und dem Computer geben.<\/p>\n

Ein besserer und st\u00e4rkerer Homo sapiens – wann wird er Wirklichkeit?<\/strong><\/p>\n

In 20 bis 50 Jahren wird es m\u00f6glich sein, dass Gehirn und Computer fast nahtlos miteinander kommunizieren. Man hat ja heute schon bionische Arme, die durch ein Signal im Gehirn bewegt werden k\u00f6nnen. Prothesen sind heute zwar noch ziemlich primitiv. Aber in 50 Jahren k\u00f6nnten sie besser sein als die nat\u00fcrlichen K\u00f6rperteile. Man wird sie immer wieder ersetzen k\u00f6nnen, wenn sie besch\u00e4digt sind. Auch werden sie sich aus Distanz bewegen lassen, vom Kopf aus.<\/p>\n

Also wird es keine K\u00f6rperbehinderungen mehr geben?<\/strong><\/p>\n

Mehr als das. Neue Rekorde werden k\u00fcnftig bei Paralympischen Spielen aufgestellt werden. Bei diesen Wettbewerben wird es viel schnellere Fortschritte geben als bei Olympiaden. Sie werden deshalb interessanter sein als die Olympischen Spiele.<\/p>\n

W\u00fcrden Sie die Leistungen von k\u00fcnstlich verbesserten Menschen noch als Sport bezeichnen?<\/strong><\/p>\n

Letztlich geht es bei dieser Frage darum, was wir am Athleten bewundern. Heute nehmen wir an, dass wir die von der Natur gesetzten Grenzen des menschlichen K\u00f6rpers und des menschlichen Geistes an ihrem Limit sehen wollen. Aber es muss immer noch nat\u00fcrlich sein. Wenn bekannt wird, dass ein Spitzensportler systematisch Aufputschmittel verwendet, um seine Leistung zu steigern, sagen wir entr\u00fcstet: \u00abDas ist nicht fair.\u00bb Die Trennlinie zwischen naturgegebenen und k\u00fcnstlich verbesserten Kr\u00e4ften ist allerdings nicht klar. Immer wieder werden die F\u00e4higkeiten mit verschiedensten Mitteln verbessert, sei es mit Drogen, Computern oder mit k\u00fcnstlichen Gliedmassen.<\/p>\n

Wo w\u00fcrden Sie denn die Grenze ziehen?<\/strong><\/p>\n

Carl Lewis war so erfolgreich, weil er eben die richtigen Gene hatte. Man kann sagen, dass die besten Athleten in der Lotterie der Gene gewonnen haben. Es macht f\u00fcr mich keinen Unterschied, ob er diese Gene durch Zufall oder durch genetisches Engineering erworben hat. Doch es geht ja nicht nur um Sport. Bald schon werden wir \u00fcberall mit diesen Fragen konfrontiert sein, etwa in den Schulen oder in der Wirtschaft.<\/p>\n

Wer gewinnt, wenn zwei Cyborgs gegeneinander\u00a0antreten?<\/strong><\/p>\n

Das kommt auf die F\u00e4higkeiten der Programmierer\u00a0und der Maschinen an.<\/p>\n

K\u00f6nnen Cyborgs Humor haben?<\/strong><\/p>\n

Es ist durchaus m\u00f6glich, dass sie mehr Witz\u00a0haben werden als der Durchschnittsmensch.
\nAuch hier kommt es darauf an, wie sie programmiert\u00a0sind.<\/p>\n

Raymond Kurzweil spricht vom Ende des Todes und des Leidens. Dank dem Computer soll es im Jahre 2030 so weit sein. Ist das aus Ihrer Sicht realistisch, und ist es erstrebenswert?<\/strong><\/p>\n

Kurzweil hat ein paar sehr gute Argumente. Aber er \u00fcbertreibt mit der Erwartung, dass es 2030 so weit sein wird. Das ist viel zu fr\u00fch. Mit Hilfe der Biotechnologie und k\u00fcnstlicher Intelligenz den Tod herauszuschieben, wird erst in 80 oder 100 Jahren m\u00f6glich sein. Nur diejenigen, die heute auf die Welt kommen, haben deshalb gute Chancen, dass sie ihr Leben praktisch unbeschr\u00e4nkt verl\u00e4ngern k\u00f6nnen.<\/p>\n

Unbeschr\u00e4nkt?<\/strong><\/p>\n

Sagen wir vorsichtshalber bis zu ihrem 150. oder 200. Geburtstag, falls einer nicht durch einen Unfall ums Leben kommt. Schon heute ist die Medizin ja in der Lage, den K\u00f6rper des Menschen zu verj\u00fcngen.<\/p>\n

Ein alter Traum w\u00fcrde dadurch wahr: der\u00a0Jungbrunnen.<\/strong><\/p>\n

Man altert wegen aller m\u00f6glichen biologischen Prozesse. Wenn man den Mechanismus des Altwerdens versteht, kann man etwas dagegen unternehmen. Dann kann man zum Beispiel besch\u00e4digtes Gewebe ersetzen oder jemandem j\u00fcngere Zellen einimpfen. Alternativ lassen sich organische K\u00f6rperteile durch anorganische erg\u00e4nzen, mit Hilfe von Robotern und Rechnern. Man wird auch ein bionisches Immunsystem haben. Wissenschaftler arbeiten daran…<\/p>\n

Klingt nach Science-Fiction.<\/strong><\/p>\n

Damit wird bereits experimentiert. Die Forschung ist allerdings noch in einem sehr fr\u00fchen Stadium. Millionen von Nanorobotern, die etwa so gross sind wie weisse Blutzellen, sollen im K\u00f6rper aufpassen. Sie sollen zum Beispiel Alarm schlagen, wenn sie Krebszellen entdecken oder diese gleich vernichten. Wenn ein bionisches Immunsystem eingesetzt wird, werden Krebszellen, Bakterien oder Viren hilflos sein. In der Evolution wurden sie n\u00e4mlich nicht darauf vorbereitet, kleine Roboter zu besiegen.<\/p>\n

Einige wollen sich einfrieren lassen, um sp\u00e4ter von den Fortschritten der Medizin profitieren zu k\u00f6nnen.<\/strong><\/p>\n

Es gibt bereits eine ganze Branche, die diese Kryogenik offeriert.<\/p>\n

Denken Sie daran, davon Gebrauch zu machen?<\/strong><\/p>\n

Nein.<\/p>\n

Weshalb nicht?<\/strong><\/p>\n

Ich glaube nicht, dass es funktioniert. Die Tieftemperaturtechnik ist noch zu wenig ausgereift. Beim Auftauen des K\u00f6rpers gibt es Probleme.<\/p>\n

Wann wird es so weit sein, dass k\u00fcnstliche Intelligenz mehr kann als der Mensch?<\/strong><\/p>\n

Auf der Evolutionsskala sind wir schon fast so weit. In 200 Jahren, vielleicht etwas fr\u00fcher, werden Maschinen intelligenter sein als Menschen. Auch das ist keine Science-Fiction, sondern nur noch eine Frage der Zeit.<\/p>\n

Dann wird uns eine Maschine sagen, was wir zu tun haben?<\/strong><\/p>\n

Diese Epoche hat eigentlich bereits begonnen. Wie haben Sie den Weg zu mir gefunden?<\/p>\n

Mit Hilfe des Navigationssystems \u00abWaze\u00bb.<\/strong><\/p>\n

Dadurch \u00fcberliessen Sie den Entscheid, den besten Weg zu finden, einem Algorithmus. Und vermutlich vertrauen Sie diesem Algorithmus mehr als Ihrem eigenen Orientierungssinn. Mehr und mehr Lebensbereiche sind bereits oder werden bald von diesen Algorithmen erfasst. Wen soll man heiraten? Man fragt Google oder Facebook. Man sucht einen Job? Man konsultiert Google. Nicht nur Individuen verlassen sich auf Algorithmen, sondern auch Institutionen. Wenn Sie in den USA einen Kredit beantragen, wird Ihr Gesuch vermutlich nicht von einem Banker bearbeitet, sondern es wird aufgrund eines Algorithmus entschieden. Gest\u00fctzt darauf, wird Ihnen dann die Mitteilung zugestellt, ob Sie den Kredit erhalten oder nicht. Banken vertrauen Algorithmen, weil sie, gest\u00fctzt auf Millionen von Daten, Verhaltensmuster und Wahrscheinlichkeiten erkennen.<\/p>\n

Was bleibt dem Sapiens \u00fcbrig, wenn Roboter immer mehr Arbeiten und Funktionen \u00fcbernehmen?<\/strong><\/p>\n

Die meisten Menschen wird man f\u00fcr die Wirtschaft nicht mehr brauchen k\u00f6nnen. Sie sind \u00fcberfl\u00fcssig. Von der Versorgung her d\u00fcrfte das keine Schwierigkeiten bereiten, da man noch kapitalintensiver produzieren wird \u2013 ich denke etwa an Nahrungsmittel, Kleider oder Transporte.<\/p>\n

Mit Verlaub: Ihr Begriff \u00ab\u00fcberfl\u00fcssige Menschen\u00bb ist provokativ.<\/strong><\/p>\n

Ich meine das nat\u00fcrlich nicht aus Sicht der Mutter, des Vaters oder der Familie, sondern aus Sicht des \u00f6konomischen und politischen Systems. Und es ist gleichzeitig eine Warnung. Im 20.Jahrhundert haben sowohl demokratische als auch diktatorische Regimes riesige und teure Systeme f\u00fcr die Erziehung, die Gesundheitsversorgung und den Wohlfahrtsstaat aufgebaut, weil sie die Massen brauchten. Weil die meisten Menschen im 21.Jahrhundert nicht mehr ben\u00f6tigt werden, verliert das System den Anreiz, wie bisher in die Bildung oder in Kliniken zu investieren. Das wird besonders die L\u00e4nder der Dritten Welt hart treffen. In den reichen Staaten ist, vermute ich, die Tradition des Wohlfahrtsstaates gen\u00fcgend stark verankert, so dass er auch f\u00fcr \u00abnutzlose\u00bb Menschen sorgen wird. Das Milit\u00e4r ist \u00fcbrigens ein gutes Beispiel daf\u00fcr, dass wegen Hightech immer weniger Menschen gebraucht werden.<\/p>\n

Wie denn?<\/strong><\/p>\n

Die besten Armeen verzichten heute auf eine Rekrutierung der Massen. Wenn ein Krieg ausbricht, ergibt es, anders als im letzten Jahrhundert, keinen Sinn mehr,\u00a0alle Diensttauglichen aufzubieten. Die besten Armeen verlassen sich heute auf eine relativ kleine Zahl von professionellen Soldaten, die in Spezialeinheiten eingesetzt werden, zunehmend auch in raffinierten Tech-\u00adEinheiten, zum Beispiel f\u00fcr die Bedienung von Drohnen oder Lenkflugk\u00f6rpern, sowie in Cyber-Warfare-\u00adAbteilungen. Sie k\u00f6nnen tausend Soldaten mit einem Gewehr ausr\u00fcsten. Doch wenn sie von einer Drohne angegriffen werden, sind sie auf der Stelle tot.<\/p>\n

Wie sicher sind Sie sich, dass Ihr Szenarium vom Homo Deus unsere Welt pr\u00e4gen wird?<\/strong><\/p>\n

Ich will keine Prognosen stellen. Ich verstehe mein Buch vielmehr als Anstoss zur Diskussion \u00fcber unsere k\u00fcnftigen Wahlm\u00f6glichkeiten. Heute k\u00f6nnen wir immer noch entscheiden \u2013 aber leider findet in der \u00d6ffentlichkeit keine grundlegende Debatte dar\u00fcber statt.<\/p>\n

Auch in der Vergangenheit sind alte Berufe verschwunden und neue entstanden. Das wirkte sich d\u00e4mpfend auf die Arbeitslosigkeit aus. Sie warnen aber, dass das k\u00fcnftig ein gr\u00f6sseres Problem sein werde als bisher.<\/strong><\/p>\n

Im Zug der Automatisierung tauschten fr\u00fc\u00adher Arbeitnehmer Jobs mit geringen Anforderungen mit neuen Jobs, die ebenfalls geringe Anforderungen stellten. Bauern in Pennsylvania, die wegen der Technisierung der Landwirtschaft nicht mehr ben\u00f6tigt wurden, fanden einen Job in Detroits Fabriken, wo sie am Fliessband Traktoren und Lastwagen herstellten. Als man in Detroit die Produktion rationalisierte, wurden die entlassenen Arbeiterinnen an den Kassen von Supermarktketten besch\u00e4ftigt. Auch das war relativ einfache Arbeit. Mit der j\u00fcngsten Automatisierung ist es aber nicht mehr m\u00f6glich, einfache Jobs durch andere einfache Jobs zu ersetzen. Denn jetzt braucht es Software-Ingenieure und Biologen, was h\u00f6here Anforderungen an die Ausbildung stellt. Jemand, der w\u00e4hrend 30 Jahren an der Kasse stand, schafft den \u00dcbergang nicht.<\/p>\n

Sind die Lerninhalte an den Schulen noch relevant, wenn immer mehr k\u00fcnstliche Intelligenz und Cyborgs in den Alltag eindringen?<\/strong><\/p>\n

Das meiste, was den Sch\u00fclern heute beigebracht wird, wird v\u00f6llig irrelevant sein. Das eigentliche Problem wird sein, dem Leben der Menschen k\u00fcnftig einen Sinn zu geben.<\/p>\n

Viele definieren sich heute \u00fcber ihren Beruf oder arbeiten, um Geld zu verdienen. Was aber sollen die Menschen k\u00fcnftig tun?<\/strong><\/p>\n

Sie werden spielen, sich in virtuellen Realit\u00e4ten tummeln, sich mit 3-D-Computerspielen unterhalten. Die virtuelle Realit\u00e4t wird bei ihnen mehr emotionales Engagement ausl\u00f6sen und f\u00fcr mehr Aufregung sorgen als das heute im Arbeitsalltag oft der Fall ist.<\/p>\n

Das klingt schon etwas zynisch.<\/strong><\/p>\n

Das sehe ich anders. Schon heute verbringen Kids viele Stunden vor ihren zweidimensionalen Bildschirmen und spielen. Diese T\u00e4tigkeit sorgt bei ihnen f\u00fcr eine immense Aufregung. Neu ist das nicht: Der Homo sapiens hat w\u00e4hrend vieler Jahrhunderte in virtuellen Realit\u00e4ten gelebt.<\/p>\n

Noch vor dem Computerzeitalter?<\/strong><\/p>\n

Diese virtuellen Realit\u00e4tsspiele nannte man bisher Religion. Man lebte in einer realen Welt, bis einer kam, der eine neue Scheinwelt schuf und diese \u00fcber die Realit\u00e4t st\u00fclpte. Er erfand neue Spielregeln. Wenn du als Muslim f\u00fcnfmal am Tag betest, gibt es Punkte, wenn du als Jude Schweinefleisch konsumierst, gibt es Strafpunkte, wenn du ein Mann bist und eine Beziehung mit einem anderen Mann hast, verlierst du ebenfalls Punkte. Nur wer gen\u00fcgend Punkte sammelt, steigt nach dem Tod auf den n\u00e4chsten Level des Spiels. Diese virtuellen Games, die ausschliesslich in unseren K\u00f6pfen stattfinden und mit der Realit\u00e4t nichts zu tun haben, werden seit Jahrtausenden gespielt. Und ich sehe keinen grundlegenden Unterschied zwischen Religionen und Bildschirmen. Das Prinzip ist dasselbe.<\/p>\n

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Bestseller-Autor, Zukunftsforscher und Historiker Yuval Noah Harari sagt ewiges Leben voraus. Im Interview spricht er vom neuen Super-Sapiens und erkl\u00e4rt, wie Algorithmen die Gesellschaft grundlegend ver\u00e4ndern werden. Der Historiker Yuval Noah Harari wird als Sensation gefeiert. 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